Da fahren wir mal hin – „Bad Bederkesa“

Burg Bederkesa – Foto:khh

Einst wollten meine Lehrer mich wohl angesichts eigener Ratlosigkeit dem Internat Bederkesa andienen, neulich bin ich da – im sicheren Abstand fast 50 Jahren – dann doch einmal hingefahren.

Der Ort Bad Bederkesa (die Einheimischen sagen auf Plattdeutsch  „Beers“) liegt malerisch schön am Bedakesaer See, den man in einer guten Stunde auf angelegten Fußwegen umrunden kann. Auf dem See kann man mit Tretbooten fahren oder mit einer Jolle segeln. Letztere Freizeitaktivität ist besonders für Anfänger geeignet, da der See an keiner Stelle tiefer als 1,20 m ist.

Für Besitzer größerer (Motor-) Boote gibt es ca. 100 ausgebaute Liegeplätze am Geeste-Elbe-Kanal in unmittelbarer Nähe des kleinen Kurparks. Dort findet der Gast auch die Moor-Therme Aqua-Vitales – schließlich ist man ja „Bad“.

Die Ursprünge der alten Burg Bederkesa datieren aus dem 12. Jahrhundert. Das immer wieder neu aufgebaute und sanierte Bauwerk beherbergt heute ein Museum. Die Ausstellung gibt einen urgeschichtlichen Einblick in die frühe Besiedlung der Gegend.

Die Bederkesaer Rolandsstatue, die sich vor der Burg Bederkesa befindet, zeigt einen Ritter in türkiser Rüstung der Spätrenaissance (siehe Foto). Er wurde wahrscheinlich in der Zeit zwischen 1599 und 1604 errichtet. In der Burgschänke kann man recht ordentlich essen, bei gutem Wetter auch draußen. Der Ort selber hat allerdings nur wenig Charme.

Die Nachbarorte verführten bereits vor drei Jahrzehnten Winfried Bornemann in seinen „Briefmacken“ zur  Glosse: Hymendorf, Vlögeln, Drangstedt und Fickmühlen liegen in direkter Nachbarschaft. Bornemann meinte damals in seinen Briefen an diese Gemeinden, hier könne man doch allein schon wegen der Ortsnamen mit Kindern keinen Urlaub machen!

Doch ob Kinder mit einem Urlaub in Bederkesa grundsätzlich glücklich und zufrieden wären? Im See sah ich kein Kind baden, im Kurpark kein Kind spielen – und selbst ich habe an diesem Tag das Durchschnittsalter der Urlauber noch deutlich gesenkt. Bederkesa scheint eher ein Ort für ältere Menschen zu sein, die gerne bei Kaffee und Kuchen einkehren – zum Beispiel in der Dobbendeel direkt am See, mit einem sehr aufmerksamen und freundlichen Personal! Da wird sogar der Hund gut versorgt – Frauchen und Herrchen wissen das zu schätzen.

Anreise:
Autobahn A 27 (Bremen – Bremerhaven – Cuxhaven), Abfahrt Debstedt, rund 15 km bis Bad Bederkesa.

Von Stade aus B 73 über Himmelpforten, Hechtausen, Lamstedt.

Busverbindungen:
Bremerhaven (Hbf.) – Bad Bederkesa (KVG Nr. 1829)
Otterndorf (Bhf.) – Bad Bederkesa (KVG Nr. 1836)

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