Bereits Wilhelm Busch schrieb:
„Musik wird oft als Lärm empfunden, weil sie mit Geräusch verbunden“.
Doch nicht nur Musik ist Lärm. Lärm ist nicht gleich Lärm. Wenn Vögel zwitschern, Blätter rauschen, die Wellen an den Strand schlagen, empfinden die meisten Menschen dies als eher angenehm und beruhigend.
Der Lärm einer Kreissäge, die Triebwerke eines Flugzeugs, dröhnende Musik jedoch lassen manche zu Ohropax oder zum Telefonhörer greifen. Und tatsächlich gilt inzwischen als erwiesen, dass Lärm krank macht. Verkehrslärm stresst die meisten Bürger und verursacht Aggression, Tinnitus oder Herzinfarkt.
Der Gesetzgeber wacht daher streng über die Einhaltung enger Grenzen: Tagsüber sind 55 Dezibel zugelassen, nachts 45.
Wer über die nötigen finanziellen Mittel verfügt, kann sich weitgehend dem Lärm entziehen. Wo es hingegen laut ist, sind die Grunststücke billig.
Kurt Tucholsky erfasste er schon ganz richtig: „Lärm ist das Geräusch anderen.“
Wellness-Anlagen, Klöster und Yogakurse bieten lärmgeplagten Zeitgenossen zunehmend Ruhe-Angebote. Und Menschen sind bereit, für die Stille zu zahlen.
Doch zu still darf es nicht sein – darüber kann jeder Gehörlose berichten. Und mancher Alleinstehende lässt daher den Fernseher den ganzen Tag laufen – sonst wäre die Einsamkeit wohl nicht zu ertragen.
Entscheidend ist das Wechselspiel zwischen laut und leise.