Wirtschaftswetter – nur Bares ist Wahres!

Foto: Hans-Werner Kleindiek

Wie in jedem Jahr, so fuhren wir auch diesmal wieder in unseren traditionellen Osterurlaub (seit 28 Jahre stets an dieselbe Küste, in denselben Ort) – das hat Vorteile: man kennt sich sofort aus und man kennt sich schon – und überdies ist es dort sowieso wunderschön.

In diesem Jahr nun lag Ostern sehr spät. Hinzu kam, dass das Wetter sensationell gut war (wir konnten ja noch nie klagen, und außerdem gibt es kein schlechtes Wetter …). An den Küsten Norddeutschlands war also so viel los, wie schon lange nicht mehr (Vermieter und Wirte kamen kaum dagegen an – was für diese natürlich eine willkommene Konstellation war).

Nun kam allerdings der Dienstag nach dem Ostermontag. Ich benötigte Geld, um unser Quartier zu bezahlen, denn die Abreise rückte allmählich näher. Ich bin dann sage und schreibe zwei Stunden ein wartender Kunde in zwei Postfilialen gewesen. Zuerst war nicht mehr genug Geld da, dann klappte es mit der Buchung nicht, schließlich streikte der Computer und zu guter Letzt gab die Leitung ihren Geist auf. Es mussten viele Telefonate geführt werden – und letztlich begaben wir uns zurück in das Zeitalter des händischen Belegs (was dann später natürlich alles noch einmal sauber in den Computer getippt werden muss – immerhin! Schließlich hatte ich meine Taler und war um eine Erkenntnis reicher.

Anmerkung: Auch an den Bankautomaten aller anderen Geldinstitute gab es kein Geld mehr. Bereits während der Ostertage waren alle leergeräumt. Manche Gäste versuchten daher, bei Vermietern, Lokalen oder Geschäften über ihre Scheckkarten an Bargeld zu kommen. Denn viele Kurzurlauber waren noch spontan losgefahren und hatten natürlich nicht genug Geld bei sich – warum auch, im Computerzeitalter und dem Leben mit Scheck- und Kreditkarten.

Meine Erkenntnis: Wir brauchen gar keinen Vulkanausbruch auf Island – ein verlängertes Sommerwochenende mit viel Sonne im April in St. Peter-Ording reicht völlig, um unsere Wirtschaft in die Knie zu zwingen!

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