Das Wort selber stammt aus dem Griechischen, wo es „Prägestempel, Prägung“ bzw. im übertragenen Sinne auch „Merkmal“ bezeichnet.
Der Begriff „Persönlichkeit“ umfasst die einzigartigen psychologischen Eigenschaften eines Individuums, in denen es sich von anderen unterscheidet. „Temperament“ und „Charakter“ sind ältere Bezeichnungen für Teilaspekte der Persönlichkeit.
Schon Hippokrates unterschied um 460 v. Chr. vier Grundtemperamente:
– Choleriker (cholera, gr. Gallensucht) aufbrausender Typ, der sich über alles aufregt
– Melancholiker (melancholia, gr. Schwarzgalligkeit) der schwerblütige, grüblerische Typ
– Phlegmatiker (phlegma, gr. Schleim) der behäbige Typ, den nichts aus der Ruhe bringt
– Sanguiniker (sanguis, gr. Blut) der leichtblütige, heitere, nicht verlässlich Typ
„Charakterrollen“ waren in der Schauspielpraxis des 18./19. Jahrhunderts Rollen für die schon etwas älteren Schauspieler ab etwa 30 Jahren, die die Wesenszüge einer Figur bis hin zur Typisierung oder Überzeichnung hervortreten lassen.
Auf (ernste) Charakterrollen spezialisierte Schauspieler nennt man „Charakterdarsteller“. Auf komische Rollen spezialisiert waren die „Charakterkomiker“. Manchmal wird zwischen komischem und ernstem oder leichtem und schwerem „Charakterfach“ unterschieden.
Helden-, Vater- und Mutter-Rollen sowie Bösewichte sind die häufigsten „Charakterrollen“. Ein/e Liebhaber/in ist im Allgemeinen keine Charakterrolle, wohl aber der/die Intrigant/in. Problematische, „schwierige“ Figuren, die zwischen Gut und Böse stehen, sind ebenfalls Charakterrollen.
Und wer einen besonders markantes Haupt hat, der hat einen „Charakterkopf“.
Ein Charakter Schauspieler/in ist ein Darsteller/in der in der Lage ist, Gefühle auszuspielen, nicht oberflächlich nur den Text gekonnt wiedergeben, sondern die darzustellenden Charaktere zu erfühlen, nachempfinden und wiedergeben.
Ich sage immer: wenn ich selbst nicht glaube was ich sage, wie soll dann der Zuschauer mir glauben.
Angélique Duvier/ Schauspielerin
Verehrte Frau Duvier,
danke für Ihre Zeilen!
Stimme Ihnen vollends zu. Das genau macht den Unterschied zwischen Schauspielern und solchen, die sich dafür halten.
Vielleicht mag ich deshalb Filme mit Bruno Gans, Matthias Habich oder zB auch Axel Milberg und durchaus auch Senta Berger – und bekomme Krämpfe wenn ich inzwischen jeden Abend Fritz Wepper im TV entdecke?
Sehr geehrter Herr Heidtmann,
ich danke Ihnen sehr für Ihre Antwort! Ich schaue selten Deutsche Filme, eben auch nur wenn es Schauspieler wie, Bruno Gans, Habich, Milberg, Berger und wenige andere zu sehen gibt. Wenn ich mich als Schauspielerin für eine Fernsehrolle bewerbe, bekomme ich Antworten: wir wollen keine Bühnenschauspieler oder wir sehen im Augenblick leider keine Besetzungsmöglichkeiten. Es werden uns immer dieselben Gesichter präsentiert, Können ist leider zweitrangig. Die Bezeichnung Charakterdarsteller kommt beim Fernsehen/Film überhaupt nicht vor, sondern nur am Theater. Ich liebe es nach wie vor auf der Bühne zu stehen, aber auch dort verstehe ich manche Besetzungen absolut nicht.
Mit freundlichen Grüßen,
Angélique Duvier
Nun, ja, auch Ihr Heimatland hat ja ein Reihe hervorragender Schauspieler hervorgebracht. Da muss man auch nicht bis zu Jean Gabin oder Simone Signoret zurückgehen. Catherine Deneuve, Jean-Louis Trintignant, Gerard Depardieu, Jean Paul Belmondo, Alain Delon …