Freudscher Verschreiber?

Die ausgesprochen und wohltuend rechtschreibsichere „FAZ“ berichtet in ihrer Samstagausgabe vom 5. März 2011 unter dem Titel „Eine Million Euro“ auf Seite 40 über den pikanten (andere Zeitungen schreiben, der Ex-Kanzler habe damals Geld für seine Repräsentationskosten, Unterhaltsverpflichtungen an Hillu und neue Designer-Kleider für seine Frau Doris gebraucht) Deal des Ex-Kanzlers Schröder hinsichtlich des Verkaufs seiner Memoirenrechte an Doktor* Carsten Maschmeyer im Jahre 2006:

„Bekannt war, dass Schröder 2004 vor Mitarbeitern des Finanzdienstleisters AWD, den Maschmeyer gründete, aufgetreten war und diesen in einer Rede eine „staatszersetzende Funktion“ bescheinigt hatte.“ (Das war eine Anspielung auf die unter Schröder eingeführte private Altersvorsorge, die sog. „Riester-Rente“.)

Die pricklende Frage ist nun, ob Schröder seinerzeit tatsächlich das Wort „staatsZersetzend“ benutzt hat oder ob nur das FAZ-Rechtschreibprogramm automatisch in das möglicherweise gemeinte Wort „staatersetzend“ korrigierend eingegriffen hat?

Wir werden es wohl nie erfahren. Aber ein wunderschöner Kalauer ist das trotzdem.

* Ob schon schon jemand die Doktorarbeit des Carsten Maschmeyer recherchiert hat?

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