Der Mensch lernt aus Felern

Das Leben ist eine einzige Fehlerquelle. Man kann so viel falsch machen. Etwas Falsches sagen, zum Beispiel. Oder auch etwas Richtiges sagen, nur leider zur falschen Zeit. Etwas falsch schreiben.

Manchmal möchte man sich vergraben, gar nichts mehr tun und also endlich mal nichts mehr falsch machen. Aber das zu denken ist – grundfalsch. „Es irrt der Mensch, solang er strebt.“ (Goethe). Jeder macht Fehler. Das Leben besteht aus „trial and error“. „Stolpern fördert!“ (Goethe).

Fehler sind typische Begleiterscheinung eines Wachstumsprozesses. Von zehn Entscheidungen sind nach neueren Erkenntnissen sechs richtig und vier falsch. Erfahrung ist die Summe von Fehlern, die man macht.

Der erste Fehler ist „gratis“. Ein Fehler ist erst ein Fehler, wenn man ihn zum zweiten Mal macht. Doch anstatt einen Fehler zu bemängeln ist die Frage zu stellen: Was ist jetzt zu tun? Was können wir daraus lernen? Wie können wir in Zukunft vorbeugen?

Ein Fehler bedeutet, dass (noch) etwas fehlt. Nicht das Fehlermachen ist das Problem, sondern das absichtsvolle Vertuschen. Ein absichtsvoller Fehler ist keiner – das ist Sabotage.

In der SZ steht heute, dass das AKW in Phillipsburg im vergangenen Herbst einen schweren Störfall hatte, just zu dem Zeitpunkt, in dem es um die Laufzeitverlängerung ging. Der Zwischenfall soll bewusst runtergestuft worden sein. Wenn das wahr ist, handelt es sich nicht um einen Fehler, sondern um gezielte Desinformation – das ist kein Fehler, sondern ggf. ein Straftatbestand.

Es scheint nach der heutigen Pressekonferenz der Regierungskoalition ganz so, als ob man ohne Schwierigkeiten sieben oder acht Atomkraftwerke kurzfristig abschalten könne, ohne dass die Lichter in Deutschland ausgehen – ganz entgegen dem Drohszenario des vergangenen Herbst. Man hat den Bürger offenbar bewusst getäuscht.

Dass die Koalition jetzt versucht, sich an die Spitze der Anti-AKW-Bewegung zu stellen, sehen viele als ein großes Schmierentheater: „Alles rennet, rettet, flüchtet …“
Auch ich kann diese verlogenen Gesichter nur noch schwer ertragen.

Als „Moratorium“ (lat. morari = „verzögern, aufschieben“) bezeichnet man eine Übereinkunft, eine Angelegenheit aufzuschieben oder vorläufig zu unterlassen. Laut „Spiegel“ scheint die rechtliche Grundlage dafür jedoch gar nicht gegeben zu sein. Die schwarz-gelbe Regierung, hilflos. Es sieht für mich nach baldigen Neuwahlen aus.

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