Unsterblich sterblich

Heute wäre James Dean 80 geworden. Er ist als junger Mann mit nur 24 Jahren tödlich verunglückt.

Doch auch Dichterfürsten wie Goethe oder Schiller, Filmikonen wie John Wayne oder Kurt Jürgens, kaum zu glauben – diese epochalen Dichter und Denker, diese engerie- und kraftstrotzenden Menschen – hat der Sensenmann letztlich auch hinweggerafft.

Denn der Mensch ist sterblich. Als man Anaxagoras mitteilte, dass in einer Schlacht seine beiden Söhne gefallen seien, antwortete der vorsokratische Philosoph nur knapp: „Ich wusste, dass ich Sterbliche gezeugt habe.“

Diese übermenschliche Haltung nötigt manchem auch heute noch Respekt ab. Und doch befällt einem selber angesichts der eigenen Sterblichkeit manchmal schiere Panik. Vielleicht, weil man sich noch so viel vorgenommen hat? Oder weil man noch in der Verantwortung für andere steht? Oder weil man noch jung ist? Oder weil man schlicht am Leben hängt?

Beneidenswert jene alten Menschen, die sagen, es sei am besten, man sterbe – und das auch so meinen. Nachvollziehbar ist es, wenn am Lebensende und hoch betagt der Körper nach und nach verfällt, das Leben und der Aktionsradius sich reduziert, der Geist nachlässt, man fortwährend auf Hilfe anderer angewiesen ist, der Schmerz ständig da ist und der Tag einfach nur noch quält.

Gut beraten ist, wer – gleich welchen Alters – jeden Tag zu seinem Freund macht, denn es könnte immer der letzte sein!

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