Kein Jahr ohne Kalender!
Der Kalender ist im Deutschen auch unter dem veralteten Begriff „Jahrweiser“ bekannt. Ableiten tut sich der Begriff jedoch aus dem Lateinischen – „calendae“ stand bei den Römern für den ersten Tag im Monat (abgeleitet von „calare“ = rufen, weil am ersten Monatstag das Volk auf dem Kapitol zur „Curia Calabra“ zusammenberufen wurde, um vom Pontifex die Zahl der Monatstage zu vernehmen).
Historisch geshen ist der Kalender eine erste kulturelle Hochleistung der Menschheit, die ältesten uns bekannten Kalender stammen aus der Zeit der Hochkulturen Ägyptens und Mesopotamiens. Auch andere Völer wie die Maya hatten Kalender. Denn nach Beobachtung der Sterne kamen die Gelehrten von einst (Astronomen) zu dem Schluss, dass das Leben auf Erden einen Zyklus hat – und nicht etwa linear verläuft. Bereits früh erkannte man einen Turnus von etwa 365 Tagen, der ein Jahr ausmachte.
Im Kalender stellt sich das Jahr als Kreislauf dar: Es fängt immer wieder mit einem Feiertag am 1. Januar an und endet am 31. Dezember. Es geht darin nichts verloren, Geburtstage und Jubiläen kommen pünktlich wieder, abendos wie der Kreislauf der Natur: Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter. Zwischen dem Wohlbekannten ist genug Platz für für Fröhliches und Trauriges, Gutem und Schlechtem.
Ich selber habe im Laufe der Jahre eine Vielzahl von Kalendern kennengelernt. Auch wenn jüngeren Kollegen inzwischen vielfach auf elektronische Varianten ausgewichen sind, bleibe ich bei der Papierform. Mein täglicher Begleiter, ein „Organizer“ stammt seit mehr als 30 Jahren von der Firma „succes„. Er geht in unserer Familie inzwischen erfolgreich in die vierte Generation, nachdem mein Großvater mütterlicherseits, Adrianus Arnoldus Koopman, damit einst begann.
An einer Wand meines Büros hängt ein Klappkalender, auf dem drei Monate im Überblick zu sehen sind, Vormonat, Monat, kommender Monat mit verschiebbarem Reiter für den aktuellen Tag. Daneben hängt ein Zehnjahreskalender, auf dem ich nachschauen kann, auf welchen Tag im Jahre 2016 mein Geburtstag fällt. Dann gibt es noch den „Lebensfreudekalender“, der auf einem Blatt für jeweils zehn Tage einen aufmunternden Gedanken enthält und den ich auch seit vielen Jahren meinen Kunden dediziere.
Und schließlich wird diese Phalanx seit einigen Jahren um einen „Tagesabreißkalender“ ergänzt. Ich meine, dass uns ein solcher Kalender die Vergänglichkeit und das Tempo dieser Welt vor Augen hält. Auch bei diesen habe ich alle gängigen Typen ausprobiert: Tiki Küstenmachers „Simplify-Kalender“ für Entrümpler, den man nur ein Jahr lang wirklich ertragen kann, Lothar Seiwerts „Bärenkalender“ für Selbstmanager, der auch nur ein knappes Jahr zu begeistern vermag, Jörg Löhrs „Magische Momente“ mit Durchhalteparolen für das Mittelmanagement, die man auf keinen Fall ein ganzes Jahr lang ertragen kann.
Vor drei Jahren bin ich auf den einzig wahren und brauchbaren Tagesabreißkalender gestoßen, der vermutlich meinem Lebenshorizont perfekt entspricht. Denn schon Voltaire lässt im Herbst seines Lebens seinen Candide sagen „Il faut cultiver son jardin!“ – Man muss sich um seinen Garten kümmern! Und genau in diese Lücke stößt – jedenfalls bei mir – „Der grüne Wink – Gärtner Pötschkes Tageskalender„. Nein, kein Scherz, der heißt so. Wunderbar nostalgisch mit vielen jahreszeitlichen Tipps rund um den Garten, gepaart mit kurzen Zitaten, Mond- und Sonnenphasen, Namenstagen, Zitaten usw. Auf der Rückseite eng bedruckt mit einem Text zum Garten- oder Jahresgeschehen oder einem Gedicht. Ich habe schon viele Anregungen von Gärtner Pötschke erhalten – nicht nur für den Garten. Und im Gegensatz zu den vorgenannten „Promi-Kollegen“ ist er zudem noch ausgesprochen preiswert.
Nein, diesen Kalender möchte ich nicht mehr missen.