Schwester Christel – Gemeindeschwester in Oyten

Eine ebenfalls bleibende Erinnerung im Ort war die „Gemeindeschwester Christel“. Thea Bödecker meint, sie könne mit Nachnamen Minnich geheißen haben. Sie schreibt:

„Wenn es die Minnich war, dann hat sie meinen Exmann und auch meinen ehemaligen Schwager entbunden. Mein Schwager hat noch eine Zwillingsschwester und die beiden sind am 15.09.1955 in Sagehorn geboren. Nach der Entbindung ist die arme Frau bei Nacht und Nebel mit dem Rad nach Oyten gefahren und hat am 16.09.1955 früh morgens meinem Exmann auf die Welt auf die Welt geholfen.“

Dieter Osmers hat seine Mutter über Schwester Christel befragt. Sie ist wohl erstmals als NSV- Schwester im Ort in Erscheinung getreten. Nach dem Krieg war sie dann wohl Gemeindeschwester der Kirchengemeinde Oyten.  „Schwester Christel hieß mit Nachnahmen „Busse“. Sie hat in den Jahren während des Krieges bei  „Postmeyer“ gewohnt. Postmeyer war der Schwiegervater von Victor Guth und Postbeamter im höheren Dienst. Das Bauernhaus ist mittlerweile abgerissen und auf dem Grundstück (neben Kackebart) befinden sich jetzt mehrere Einfamilenhäuser.“

Meine Patentante Anni Bertram wusste zu berichten, dass sie danach bei Hahne in Oyten wohnte und ledig war.

Uns Kindern ist sie als sehr resolute Frau mit lauter, kräftiger Stimmer in Erinnerung geblieben. Immer wenn Schuluntersuchungen („Röntgenreihenuntersuchung“) oder Impfungen anstanden war sie dabei. Sie assistierte dem Amtsarzt Dr. Lenz aus Verden – den nannten wir den „Pferdeschlachter“. Dieter ist diesem das letzte Mal bei der Musterung im Kreiswehrersatzamt als Musterungsarzt begegnet.

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4 Antworten zu Schwester Christel – Gemeindeschwester in Oyten

  1. Roswitha sagt:

    Gemeindeschwester Marianne war da herzlicher. Sie betreute unseren Opa, den unsere Eltern liebe- und respektvoll bei uns zu Hause bis zu seinem Tod gepflegt haben. Da stimmte die Chemie. Das war eine schöne Erfahrung für uns Kinder in den 70er Jahren.

  2. Dieter Osmers sagt:

    Frau oder Fräulein Minnich war nicht identisch mit Schwester Christel.
    Minnich war Hebamme in Oyten

  3. Harald Siedenburg sagt:

    Frau Minnich heißt richtig Frau Marta Münnig und war Hebamme, mit dem Spitznamen „Mudder griep“. Familie Münnig baute Ihr Wohnhaus in Oyten ca 1970 (bis 2010 ehemaliges Versicherungsgebäude LVM (Nordloh & Ranft.)

  4. Karl-Heinz Heidtmann sagt:

    Das kommt davon, wenn man norddeutsch spricht: „-ig“ am Ende wird da generell „-ich“. Aber kann man ihren Beruf besser beschreiben als mit „Mudder griep“?

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