Neulich erzählte mir meine Großtante Leni am Telefon, wie das früher war, wenn man mal „den Moralischen“ hatte. Dann sagte ihre Mutter Erna immer auf Plattdeutsch zu ihr: „Go man glicks arbeiten, dan geit Di dat beter!“
Auch wer das nicht ganz verstanden hat, weiß was gemeint ist: Wenn der Weltschmerz all zu groß wird, hilft nichts so gut wie eine sinnvolle Tätigkeit! Denn Arbeit lenkt ab.
Schon allein deshalb sind Arbeitslosenzahlen von mehreren Millionen unerträglich. Denn der arbeitslose Mensch leidet nicht nur unter reduziertem Einkommen, verringertem Selbstwertgefühl oder demütigenden Amtsgängen. Es ist, abgesehen vom kollegialen Umfeld, die Aufgabe an sich, die ihm oftmals fehlt.
Betrachtet man die Müßiggänger dieser Welt oder die großen Philosophen, so stellt man fest, dass viele von Depressionen heimgesucht wurden. Wer viel Zeit hat, kommt leicht ins Grübeln. Nicht immer kommt Gutes oder Sinnvolles dabei heraus.
Die Nazis prägten den Spruch: ,, Arbeit macht frei“,
Heute würde das auch bedeuten frei von Hartz 4.