Lebenslanges Arbeitsleben

Fit bis ins hohe Alter

Schon seit langem weiß von der „Alterspyramide“ und dass die Rentenkassen sind leer sind. Der Eintritt in die Altersrente wurde in Deutschland angesichts längerer Lebenserwartungen inzwischen von 65 auf 67 erhöht. Ein Schmarren, denn die Statisken beweisen, dass nur ein Bruchteil aller deutschen Rentner mit 65 in Rente gehen, die meisten sind vorher gesundheitlich fertig oder von den Unternehmen zu Staatslasten ausgesondert worden.

Die Rentenzugangsstatistik der männlichen Versichertenrentner zeigt, dass in der gesetzlichen Rentenversicherung rund 16% der Männer mit 65 Jahren, ebenfalls rund 16% mit 63 Jahren, 32% als Arbeitslose oder nach Altersteilzeit mit 60 Jahren, 8% als Schwerbehinderte mit 60 Jahren und 28% wegen verminderter Erwerbsfähigkeit, also als Frühinvaliden aus dem Erwerbsleben ausscheiden. Demnach erreicht gegenwärtig nur einer von sechs männlichen Neurentnern (16%) die Regelaltersgrenze von 65 Jahren.  Nur insgesamt jeder Dritte geht in Rente, ohne krank (bzw. erwerbsgemindert), schwerbehindert oder arbeitslos zu sein, also allein aus Altersgründen mit 63 oder 65 Jahren.  Das derzeitige durch­schnittliche Rentenzugangsalter beträgt 59,8 Jahre (Männer und Frauen).

In Großbritannien sind die sozialen Sicherungssystem bekanntlich noch schlechter als in Deutschland. Eine Erhöhung des Rentenalters auf 67 reicht dort offenbar nicht. Und so hat die neue konservativ-sozialliberale Regierung ab 2011 die berufliche Altersgrenze abgeschafft, mit dem Ergebnis, dass jeder nun so lange arbeiten darf, wie er will, kann, möchte oder muss.

Diese neue „Recht“ wird sich alsbald als praktische Pflicht erweisen, wie einst das Recht auf Arbeit in der DDR, in der es praktisch keine Arbeitslosen gab. Doch auch die britischen Unternehmer sind nicht durchweg begeistert: War man doch auf „biologischem“ Wege unliebsame oder nicht mehr leistungsfähige Mitarbeiter spätestens mit 65 los, könnten diese das Unternehmen nun einige Jahrzehnt länger tyrannisieren.

Faktisch werden die meisten Briten nun wohl länger arbeiten müssen, weil die Rente vorne und hinten nicht reicht. Ein Drittel aller Senioren lebt in GB in Armut – in Deutschland sind es immerhin auch schon 17%. 

Das sind die Danäergeschenke konservativ-liberaler Politiker: timeo danaos et dona ferentes!

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Eine Antwort zu Lebenslanges Arbeitsleben

  1. Claus sagt:

    Das System funktioniert schon lange nicht mehr!
    Sicher, irgendwann am Anfang war die Idee mit der „Rente“ mal richtig gut.
    Nur, es war abzusehen, dass es auf Dauer nicht funktionieren kann.
    Alle „Ideen“, wie private Altersvorsorge oder späterer Renteneintritt verschieben die Probleme nur und lösen sie keinesfalls.
    Es geht dabei nicht um die Menschen, sondern darum, diese sinnlosen Systeme aufrecht zu erhalten und dass wir damit weiter leben wollen.

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