European Song Contest

Im Jahre 1955 erschien einer der bekanntesten Romane des 20. Jahrhunderts. Sein Autor: Vladimir Nabokov.

Der Roman war lange Zeit wegen seines Themas umstritten: Der pädophile Ich-Erzähler Humbert Humbert zwingt seine zu Beginn der Erzählung zwölfjährige „Stieftochter“ Dolores zu einer zweijährigen Odyssee durch die USA. Von ihm als „Vater und Tochter“ ausgegeben, leben sie in eine sexuellen Beziehung, aus der Dolores schließlich flieht.

Die Entstehung des Romans beanspruchte mehrere Jahre, beginnend mit der Emigration der Nabokovs nach Amerika 1941. Nabokov hatte noch versucht, das Romanmanuskript im Herbst 1948 zu verbrennen. Doch seine Frau entriss das Manuskript den Flammen.

Wegen der prüden 1950er Jahre, fand Nabokov für dieses heiklen Sujets anfänglich keinen amerikanischen Verleger. Die erste Ausgabe erschien deshalb bei dem englischsprachigen, in Paris angesiedelten Verlag Olympia Press, der sich auf erotische Literatur spezialisiert hatte.

Eine positive Besprechung des Romans durch Graham Greene führte dann dazu, dass 1958 auch eine amerikanische Ausgabe des Buchs erschien. In der Folge wurde der Roman schnell zum Bestseller und machte Nabokov, der zuvor nur wenigen Insidern bekannt war, zum berühmten Autor.

Ach ja, der Titel des Romans: Lolita.

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6 Antworten zu European Song Contest

  1. Enrico sagt:

    Hättest du dies vor 22 Jahren ebenfalls geschrieben?

  2. khh sagt:

    Gewiss nicht. Wieso fragst Du? Und wieso vor 22 Jahren? Was war da Nena?

  3. Enrico sagt:

    Das war Nicole, mit "ein bisschen Frieden", die war damals 17. Möglicherweise habe ich aber auch den Zusammenhang zwischen Überschrift und Inhalt deines Eintrages nicht verstanden 😉

  4. khh sagt:

    Lieber Enrico,

    verstehe jetzt die Frage. Kleiner Hinweis (damals konntest Du das ja ostzonal bedingt noch nicht sehen): Das war vor 28 Jahren.

    Aber nun zu Deiner Frage: Nena finde ich um Klassen schlimmer als Lena! Über Nena habe ich aber hier auch schon mal geschrieben, meine ich.

    Und schon damals, als es noch keine Blogs gab, schrieb ich in der marxististischen Studentenzeitung (ja, so etwas gab es im Westen, dass die Forderung nach ein "bisschen Frieden" wohl etwas mickrig wäre.

    Doch, doch, Du bist vermutlich einer der Wenigen, die den Zusammenhang richtig verstanden haben.

  5. Enrico sagt:

    Richtig, wir hatten ja damals kein "Westfernsehen". Soweit ich mich erinnere hatten wir zur der Zeit noch nicht einmal einen Fernseher – wozu auch 😉

  6. khh sagt:

    Ja, das fragt man sich heute auch hier im Westen immer mal wieder.

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