Über die Bankräuber

Die deutsche Sprache unterscheidet sich von anderen u. a. dadurch, dass sie durch Wortverbindungen völlig neue Worte entstehen lassen kann. So wird aus „Haus“ und „Tür“ die „Haustür“.

Doch diese Möglichkeit führt in manchen Fällen zu semantischen Ambiguitäten. Dass bei Mitarbeitern beliebte Wort „Zitronenfalter“ („Wer glaubt, dass ein Abteilungsleiter eine Abteilung leitet, glaubt auch, dass ein Zitronenfalter eine Zitrone faltet“) bedeutet keinesfalls, dass irgendjemand tatsächlich Zitronen faltet.

Nun hat durch die jüngste Finanzkrise ein bisher eindeutiges Wort einen neuen Doppelsinn erhalten: Der „Bankräuber“ kam einst ausschließlich von außen in die Bank, um diese zu erleichtern. Nun aber wähnen geprellte Kunden diesen wohl alimentiert im Inneren der Bank. Dies allerdings ist mehr als nur eine semantische Fragestellung.

O tempora – o mores!

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