Als ich noch in Bremen wohnte, kaufte ich alle meine Bücher bei der „Buchhandlung Leuwer„, Am Wall 171. Die Inhaber, das reizende Ehepaar Plückebaum, sind beide nicht nur ausgebildete Buchhändler, sondern betreiben das Buchgeschäft seit 1984 auch sehr eindeutig mit Herz und Hand.
Wenn ich heute meine Bücher ausschließlich bei „amazon“ kaufe, so nur aus dem Grunde, dass ich im Jahre 1991 aus Bremen aufs Land gezogen bin. Der hiesige Buchhandel nennt sich leider nur so und ist in keiner Hinsicht ein gleichwertiger Ersatz für „Leuwer“. Denn nicht jeder, der Bücher innerhalb Tagesfrist beschaffen kann, verdient den Titel „Buchhandel“. So gesehen fallen auch die großen Buchhandelsketten wie „Thalia“ hinter die klassischen kleinen Buchhandlungen zurück.
Bei amazon erfahre ich – ähnlich wie einst bei Ehepaar Plückebaum – mehr über einen Titel oder Autor, der mich interessiert, als bei teilzeitbeschäftigten Damen mit diverser Ausbildung, nur eben nicht im Buchhandel. Es freut das Leserherz doch sehr, wenn man zB nach dem „neuen Walser“ fragt und man eine kurze persönliche Einschätzung zu diesem Werk vom verkaufenden Personal erfährt – statt die Frage beantworten zu müssen, wie man den Namen des Autors denn schreibe (geschweige denn, mich mit der Rückfrage „Robert oder Martin?“ konfrontierte).
Ökologisch ist das Ganze zudem auch: Unsere Landzustellerin bringt mit der täglichen Post auch meine bestellten Bücher – ich bin nicht gezwungen, den bestellten Titel individuell einige Kilometer weiter abzuholen.
In nahezu zehn Jahren gab es übrigens keine einzige Fehllieferung bei amazon. Auch die monatliche Abrechnung über meine Kreditkarte war stets korrekt. Und trotz, liebe Plückebaums , seid Ihr unvergessen!