Es gibt viele Menschen, denen Guido Westerwelle auf die Nerven geht, dazu gehört nicht nur die Kanzlerin.
Doch sollte man Westerwelle nicht unterschätzen. Nervensägen und Lausprecher sind historisch nachgewiesen nicht immer auch gleichzeitig blöd. Westerwelle ist lange genug im Politgeschäft, man darf ihm daher weitsichtiges Kalkül unterstellen, wenn er zur Zeit auf die Hartz-IV-Empfänger eindrischt.
Einserseits ein interessanter Nebenschauplatz, um von den wirklich wichtigen Fragen abzulenken. Andererseits und viel wahrscheinlicher aber bereits möglicherweise der gezielte Einstieg in den Ausstieg.
Wir dürfen vermutten, dass Westerwelle weiß, dass ihm die aktuelle Diskussion Stimmen bei der NRW-Wahl kosten wird. Ein Politiker, der das in Kauf nimmt, wirft nicht mit der Mettwurst nach den Schinken. In NRW ist immer noch reichlich Klientel aus dem Arbeiter- und Angestelltenmileu vorhanden. Bei denen wird er kaum Wertschätzung für seine neoliberalen Attacken auf die sozial Schwachen finden.
Cui bono – wem nützt das also?