Daimler und die freie Marktwirtschaft

Im „Weser-Kurier“ vom 23. Februar 2010 beschwert sich Daimler-Chef Zetsche in einem Interview darüber, dass die Freie Hansestadt Bremen offenbar bei der Anschaffung von Bussen und Dienstfahrzeugen dem Unternehmen Daimler-Benz nicht durchgehend den Vorzug gegeben hat und Busse des polnischen Anbieters Solaris bzw. auch Dienstwagen der Marke BMW angeschafft hat.

Zetsche fällt es schwer, nachzuvollziehen, „warum wir ausgerechnet an einem Standort, an dem wir 12 500 Menschen beschäftigen, nicht zum Zuge gekommen sind.“

Da haben wir ihn wieder, den diskreten Charme der Unternehmen, die meinen, sich über alles hinwegsetzen zu können, auch über die gesetzlich geregelten Prinzipien öffentlicher Ausschreibungen – und den freien Markt sowieso. Dem Argument Arbeitsplätze kann man eben als Stadt oder Bund so gar nichts entgegensetzen, außer Dankbarkeit.

Stattdessen sollen wir Bremer dankbar sein dafür, „wie sich das ehemalige Bremer Borgward- und Hanomag-Henschel-Werk seit der Übernahme durch Daimler entwickelt hat.“ Da kann man in Kenntnis Bremer Automobilgeschichte auch zu einer ganz anderen Beurteilung kommen.

Interessant wäre es in diesem Zusammenhang zu erfahren, ob Daimler in der Hansestadt denn inzwischen wieder Gewerbesteurern zahlt, was ja nach der „Chrysler-Krise“ nach meinen Informationen obsolet geworden war.

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Eine Antwort zu Daimler und die freie Marktwirtschaft

  1. Roswitha Osmers sagt:

    Tja, Karl-Heinz
    Es gibt unter den Lesern hier anscheinend eher wenige Daimler-Mitarbeiter, sonst hätte mal einer Deine Interessenfragen beantwortet 😉

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