Es gibt den nicht belegten Satz, dass jeder Mensch käuflich sei. Alles sei nur ein Frage der Höhe der Summe. Wir erleben und lesen es inzwischen fast tagtäglich in der Presse.
Dabei muss käuflich sein nicht nur bedeuten, dass materielle Vorteile im Spiel sind, auch mit Ämter, Privilegien oder Titel kann man Menschen für seine eigenen Ziele einspannen oder gewinnen.
Mein Ziel war es immer, die Reichen, der Neureichen und besonders den „Koofmichs“ dieser Welt, mit denen ich mich auf materieller Ebene nicht messen kann und will, wenigstens intellektuell im Schach zu halten. Denn Intelligenz und Bildung kann man sich nicht kaufen. Das mag besonders so manchen Neureichen wurmen.
Privat und beruflich habe ich oft mit Menschen zu tun, die sehr viel materiellen Wohlstand angehäuft haben. Dabei habe ich immer wieder feststellen müssen, das Geld und Charakter leider nicht immer positiv korrelieren.
Auch wenn ich diesen Kommentar inhaltlich nicht recht zuordnen kann, will ich ihn gerne veröffentlichen und die folgenden Gedanken hinzufügen, um das Thema versuchsweise zu präzisieren:
Es geht nicht um eine Verurteilung von Eigentum oder ein Plädoyer zur Abschaffung des Eigentums – im Gegenteil. Der Mensch braucht Eigenes, will das Ganze gelingen. Die Experimente realsozialistischer Staaten haben ja genau das bewiesen.
Es ging in diesem zugegeben sehr kurzen Beitrag vielmehr darum, die zunehmende Praxis zu thematisieren, dass Menschen mit (viel) Geld meinen, nur Ihnen gehöre die Welt – und mit Geld könne man sich alles "erlauben" bzw. kaufen.
Diese Wahnvorstellung endet mit dem Exitus. Nichts gehört uns! Wir bilden uns das nur ein bzw. lassen uns das von interessierten Verführern suggerieren. Wie ich schon an anderer Stelle schrieb, wer viele Häuser, Auto, Armbanduhren besitzt, stirbt reich.
Zudem dürfen wir alle aktuell beobachten, wie die unersättliche Gier schon unermesslicher Reicher dazu führt, dass dieser wunderbare blaue Planet in absehbarer Zeit nicht mehr bewohnbar sein wird.
Ein Freund von "Bescheidenheit" bin ich keinesfalls, jedenfalls nicht in der Interpretation dieses Begriffs als "selbst auferlegte, die eigene Lebensqualität einschränkende Handlungen oder Verhaltensweisen
zur Hervorrufung schlechten Gewissens bei Dritten."
Und, lieber anonymer Kommentator, intellektuelle Bescheidenheit liegt mir in der Tat so gar nicht. Falls das der Inhalt der Nachricht gewesen sein sollte, dann war das doch zumindest gut beobachtet, wenn auch etwas sibyllinisch formuliert.
Diesen alten Song, einst gesungen von Heinz Schenk, muss ich in diesem Zusammenhang jetzt loswerden:
Es ist alles nur geliehen
hier auf dieser schönen Welt !
Es ist alles nur geliehen
aller Reichtum
alles Geld.
Es ist alles nur geliehen
jede Stunde voller Glück
mußt du eines Tages gehen
läßt du alles hier zurück.
Man sieht tausend schöne Dinge
und man wünscht sich dies und das.
Nur was gut ist und was teuer
macht den Menschen heute Spaß.
Jeder will noch mehr besitzen
zahlt er auch sehr viel dafür
keinem kann es etwas nützen
es bleibt alles einmal hier.
Jeder hat nur das Bestreben
etwas Besseres zu sein
schafft und rafft das ganze Leben
doch was bringt es ihm schon ein ?
Alle Güter dieser Erde
die das Schicksal dir verehrt
sind dir nur auf Zeit gegeben
und auf Dauer gar nichts wert.
Darum lebt doch euer Leben
freut euch auf den nächsten Tag
wer weiß schon auf diesem Globus
was der Morgen bringen mag.
Freut euch an den kleinen Dingen
nicht nur an Besitz und Geld.
Es ist alles nur geliehen
hier auf dieser schönen Welt.