In der SZ vom 29. Oktober 2009 berichtet Inga Ehret unter dem Titel „Raus aus Kummerland“ über ein Buch von Julia Voss mit dem Titel „Darwins Jim Knopf“ (S. Fischer Verlag).
Es geht der promovierten Kunsthistorikerin darum, wie Michael Ende seine Helden losschickt, um die nationalsozialistische Vergangenheit und deren Bilderwelten zu überwinden – ein mir zugegeben völliger neuer Gedanke. Dabei soll es Michael Ende vor allem um die vulgäre Benutzung der Darwinschen Gedanken durch die Nazis unter den Schlagworten Rassereinheit und Überlegenheit gegangen sein.
Ende versucht mit Jim Knopf und Lukas dem Lokomotivführer und vielen zauberhaften Mischwesen wie den Drachen Nepomuk, Uschaurischuun, dem Schildknöck die bildliche Darstellung der Darwinschen Revolution ins Kinderzimmer einziehen zu lassen.
Bei Jim Knopf triumphieren wohl ganz bewusst nicht die Starken über die Schwachen, es gibt keine wirklich Guten und Bösen, keinen Sieg der überlegeneren Art. Versöhnung statt Strafe lautet das Fazit – wohl der tatsächliche Grund für die große Beliebtheit vom Jim Knopf und Lukas, nun wissenschaftlich nachgewiesen.