„Kevin ist kein Name, sondern eine Diagnose!“

Chantal ist ein schöner weiblicher Vorname – zumindest in Frankreich. Hat ein Mädchen in Deutschland diesen Vornamen, wird sie es womöglich schwer haben in der Schule. Dort nämlich spricht man vom „Chantalismus“ und meint damit das Phänomen, dass Eltern aus eher bildungsfernen Schichten ihren Kindern häufig (ausländische) Vornamen wie eben Chantal oder Kevin („Kevinismus“) geben (dito Justin, Mandy, Kim usw.).

Bereits vor einigen Monaten berichteten wir über das Thema Vornamen. Jetzt gibt es dazu einen Forschungsbericht von Prof. Astrid Kaiser der Universität Oldenburg. Dabei hatten die Wissenschaftlerin knapp 3.000 Grundschullehrer anonym befragt.

Demnach ist inzwischen allein schon der Vorname Grund genug für Lehrer, diese Kinder gleich mit Schichtzugehörigkeit zu assoziieren. Daraus resultieren eine Vorabverurteilung und somit deutlich schlechtere Noten. Die Lehrenden verbinden nämlich (!) Namen wie Charlotte, Sophie, Marie, Hannah, Alexander, Maximilian, Simon, Lukas oder Jakob mit Eigenschaften wie freundlich, leistungsstark und verhaltensunauffällig, sagt Kaiser. Dagegen gelten der Studie zufolge Kinder namens Mandy, Angelina, Justin oder Maurice als leistungsschwach und verhaltensauffällig.

Der Tipp von Prof. Astrid Kaiser: Besser den Kindern keine Vornamen von Filmstars usw. geben und besser „sich an Personen zu halten, die man selbst kennt.“

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Eine Antwort zu „Kevin ist kein Name, sondern eine Diagnose!“

  1. Roswitha sagt:

    Da bin ich aber froh, dass nun endlich mal die beiden sich köstlich komisch kabbelnden, bauernschlauen Dörfler Jan Fedder Brakelmann und sein Kumpel Adsche von der Stadt Kappeln mit dem niederdeutschen Literaturpreis ausgezeichnet werden. Da hab ich also meinem Sohn schon vor 24 Jahren in weiser Voraussicht einen Namen mit damals kaum zu erahnender heutiger Referenz gegeben.
    Jan Fedder war damals noch kein Filmstar… – aber einer , den fast jeder selber kennt… 😉

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