Häufig werde ich dieser Tage gefagt, was ich denn wählen würde bei der anstehenden Bundestagswahl. Aus dieser Frage höre ich immer eine leichte Verunsicherung ob der eigenen Kreuze auf dem Wahlzettel heraus.
In der griechischen Antike nannte man einen Menschen, dem das Politische untersagt war (wie Frauen und Sklaven), ein „Nichtwähler“ also, einen „Idioten“ (von griechisch ἰδιότης (idiótes) „Privatperson“ „Eigentümlichkeit“, „Eigenart“.
Auch wer private Angelegenheiten nicht im eigenen Haushalt verbarg oder nicht als geeignet für das öffentliche Leben angesehen war (siehe oben), wurde als „idiotes“ (Privatperson) bezeichnet.
Später wurde der Begriff auf Personen mit einem geringen Bildungsgrad ausgeweitet.
So gesehen wären alle Nichtwähler heute „Idioten“, die inzwischen den größten Block der Wahlberechtigten ausmachen. Die ca. 40% der Wahlberechtigten, die nicht mehr an die Urne gehen, haben offenbar keinerlei Vertrauen mehr in die „gewählten Volksvertreter“ (von denen bereits VOR der Wahl über 80% laut Verfassungsrechtler von Arnim feststehen – Stichwort „Listen“). Sie behalten ihre Stimme. Alle anderen haben sie für vier Jahre abgegeben.