Niedlich

Schumi fährt nun doch nicht wieder Formel 1.
Klinsi trainiert den FC Bayern ja schon länger nicht mehr.
Franzi hat den Badeanzug an den Nagel gehängt.

Wen die Nation mag, den ehrt sie mit dem „I“.

Doch nicht nur im Sport erfahren jene diese Erhebung in den Sympathiestand.
Auch in deutschen Büros hat diese Verniedlichungsendsilbe schon lange Einzug gehalten. Weili, Schricki und Strucki waren gerade letzte Woche bei mir im Workshop.

Doch nicht jedem Sympathen ist diese Suffix gegönnt, denn sein Name muss es schon hergeben. Aus Meier wird eben nicht „Meii“, aus Pinnekemper wird „Pinne, aber nicht „Pinni“ und aus Müntefering wird „Münte“ und niemals „Münti“.

Und selbst wenn der Name es hergäbe, erfährt eben nicht jeder diese Gunst.
Zwar kennen wir „Angie“ aber (noch) nicht „Frankie“. Und Norbert Blüm bleibt zeitlebens eben dieser, ebenso wie Helmut Kohl oder Richard von Weizäcker – eine Frage des Respekts auf der einen oder mangelnden Respekts auf der anderen Seite womöglich: Den Herren Pofalla , Westerwelle oder Wowereit zum Beispiel blieb jedenfalls das schnuckelige „I-Anhängsel“ bislang versagt.

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