Relative Entfernungen

Dass Zeit und Raum relativ sind, hat schon Albert Einstein bewiesen.
Doch auch im praktischen Alltag kann man dies beobachten.

Auf einer privaten Feier vor einigen Wochen äußerte Björn Klippel von timconsult, geschäftsführender Gesellschafter einer international tätigen Unternehmensberatung für Unternehmensführung und Logistik mit Sitz in Mannheim, dass ihm früher eine Reise von Mannheim nach Kiel lang vorgekommen sei, sich solche Entfernung aber inzwischen angesichts geschäftlicher Reisen nach Russland oder China eher kurz vorkämen.

Der Mann hat Recht. Ich habe die gleiche Empfindung. Eine Autofahrt morgens nach Münster und abends nach einem Seminar zurück, kommt mir heute kürzer vor als noch vor einigen Jahren, angesichts von Aufträgen morgen in Mannheim oder kommende Woche in Stuttgart.

Doch auch wenn wir größere Entfernungen zurücklegen, was ist gewonnen?
Kommen wir deshalb besser voran, weil wir weiter, schneller reisen?
Gilt die Kaufmannsweisheit: „Wenn die Zeiten schlechter werden, schaut der Kaufmann zum Horizont“? Oder hat Goethe Mephisto Recht, wenn er sagt:
»Der ganze Strudel strebt nach oben; du glaubst zu schieben und du wirst geschoben«.

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