Wie Partner de Vries zu Recht heute anmerkt, befindet sich die bundesdeutsche Politik in einer Vertrauenskrise. Nicht nur Frau Ypsilanti steht der Frust in den Tageszeitungen ins Gesicht geschrieben, sondern auch der Bürger hat keine Verständnis für solches Tun.
Und die SPD baut weiter Stellen ab. Kein Wunder bei dem „Bellheim-Syndrom“, wo ein 68-jähriger Parteirentner wieder aus der sauerländischen Versenkung geholt werden muss, damit es „vorwärts“ (?) geht. Es wird schwer werden bei der nächsten Bundestagswahl die 20%-Marke zu knacken. Etwa dort wird man dann auch die ehemaligen Kollegen von „Die Linken“ treffen.
Auch wenn Alt-Kanzler Schmidt warnt, dass „Charisma“ allein kein hinreichendes Qualitätskriterium sei, kann niemand einem großen Teil der Wählerschaft verdenken, wenn sie „links“ wählen wird. Was ist die Alternative für die Arbeitnehmerschaft? Wer nimmt ihre Interessen denn noch wahr?
Die SPD wird es sich sehr wohl noch überlegen müssen, ob sie bei ihrer Diskreditierung der „Linken“ bleiben kann und will. Doch Christian de Vries hat schon Recht, wenn er über die „Eitelkeit“ schreibt. Faktisch handelt es sich bei vielen Kollegen von der SPD nur emotionale Widerstände.
Nur ganz oben, da denkt man programmatisch. Und auch wenn Kanzlerkandidat Steinmeier sich bewusst ist, dass der „demokratische Sozialismus“ immer noch im Programm der SPD herumgeistert, so wollen er und seine Strategen doch gerade davon so gar nichts wissen.
Weiter so, Deutschland! Wir nähern uns der „An-archie“, der Herrschaftslosigkeit also – siehe Hessen. Als junger Mann hätte mich das nicht geschreckt – heute schon.