Politikverdrossenheit

Da war sie wieder gestern im Radio: Die Rede von der „Politikverdrossenheit“ der deutschen Bevölkerung.

So kann man auch das Thema verfehlen. Denn nicht „politikverdrossen“ sind die Menschen hier im Lande, sondern „politikerverdrossen“. Das macht einen großen Unterschied.

Bundespräsident, Bundeskanzler und Bundesminister schwören bei Amtsantritt den folgenden Eid, der in Art. 56 GG vorgeschrieben ist:

„Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. So wahr mir Gott helfe.“

Dieser Eid kann auch ohne die abschließende religiöse Beteuerung geleistet werden.

Kennen Sie Politiker auf Bundesebene, denen Sie rückhaltlos unterstellen würden, mit diesem Eid Ernst zu machen? Oder geht es Ihnen vielleicht eher wie vielen Millionen deutscher Politikerverdrossener, die da meinen, dass das Amt heute hauptsächlich den eigenen Interessen (und gehe es nur um die Selbstdarstellung) der Politiker oder denen interessierter Kreise dient?

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Eine Antwort zu Politikverdrossenheit

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