Bacchantische Nächte

RudiAls der 65-jährige Pfälzer Winzer Rudolf S. aus G. in der späten Nacht des 1. April des Jahres 2004 weinselig in seinem Tagebuch notiert: „Tages Arbeit, abends Gäste, saure Wochen, frohe Feste„, ist ihm durchaus bewusst, dass das geklaut ist. Doch auch der alte Geheimrat war ja selber eine nachgewiesener Plagiator.

Danach legt sich der immermüde Rudolf S. endlich schlafen, mit dem zufriedenen Gefühl, dem Erbfeind aus Frankreich im Zuge des bacchantischen Abends wenigstens keine einzige Flasche Wein verkauft zu haben! Soll der Franzos doch seine eigene Brühe trinken!

Seine letzten Gedanken aber kreisen um den Ortsbürgermeister Dr. P. Als dieser mit Frau G. und Herrn H. im Feitstanz um sein Bett herumhüpft und ständig skandiert: „Mir hole den Strohwein von de Haardt!“, weiß er nicht mehr, ob dies bereits Traum oder noch Realität ist.

Am nächsten Morgen kann er sich jedenfalls an nichts mehr erinnern. Nur einige Spreureste in seinem Bett machen ihn doch nachdenklich.

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